Folienteiche richtig planen und anlegen

Gartenteiche können grundsätzlich zu jedem Zeitpunkt außerhalb der Frostperiode angelegt werden. Das späte Frühjahr wäre die günstigste Zeit für die Bepflanzung. Ein späterer Zeitpunkt hat bei der Gewässeranlage den Vorteil, dass die durch die höheren Temperaturen geschmeidigeren Folien sich leichter verarbeiten lassen.

Die richtige Folie

Die Folie sollte mindestens 1,0 mm dick und gegen UV-Strahlen beständig sein. Empfehlenswert ist es, eine im Handel angebotene spezielle Teichfolie in der gewünschten Größe nach eigener Maßangabe anfertigen zu lassen. Die benötigte Größe lässt sich maßgenau erst nach erfolgtem Aushub ermitteln. Sicherheitshalber sollten Sie die Folie etwas größer vorsehen, da sie bei nicht so festem Untergrund nachsacken kann. Neben der Folie benötigen Sie in den gleichen Maßen ein Stoffvlies aus Geotextilien, das die Folie später vor Beschädigungen schützt.

Die Form des Teiches

Kleinere Teiche werden zweckmäßigerweise stufig mit Sumpfzone (0 bis 30 cm Wassertiefe), Flachwasserzone (30 bis 50 cm tief) und Tiefwasserzone (50 bis 100 cm tief) angelegt (siehe Skizze). Nur so kann bei einem kleinen Teich mit einem Durchmesser von nur wenigen Metern die nötige Wassertiefe von ca. 80 cm an der tiefsten Stelle erreicht werden.

Gartenteich im Querschnitt

Für die Entwicklung des Teichlebens sind breite und flach abfallende Uferseiten (Sumpf- und Flachwasserzone) von besonderer Bedeutung. Hier wächst die Mehrzahl unserer Sumpf- und Wasserpflanzen. Außerdem können so Tiere sicher in den Teich und wieder heraus gelangen. Flache Uferzonen vermindern auch die Gefahr für spielende Kinder.

Der Bodenaushub

Zunächst werden Grundriss und Pflanzzonen mit Pflöcken, Schnüren oder einem Gartenschlauch auf dem Boden markiert. Beim folgenden Bodenaushub werden zugleich die Stufen der Zonen modelliert. Am Rande der jeweiligen Stufe bleiben kleine Erdwälle stehen: Sie grenzen die Pflanzzonen ab und geben später dem eingebrachten Substrat Halt.

Verlegen der Folie

Vor dem Verlegen der Folie sollten Sie die Oberkante der ausgehobenen Teichmulde ausloten, um eine möglichst waagerechte Einbauebene zu erzielen. Dabei können Sie mit einer langen Latte und einer Wasserwaage arbeiten und am Teichrand die eingeschlagenen Pflöcke so ausrichten, dass ihre Höhe dem gewünschten Wasserspiegelniveau entspricht. Der Uferbereich wird danach mit Erde ausgeglichen.

Für den Bau Ihres Gartenteiches ist es empfehlenswert, eine im Handel angebotene spezielle Teichfolie in der gewünschten Größe nach eigener Maßangabe anfertigen zu lassen.

Nach Abschluss der Modellierungsarbeiten entfernen Sie zunächst alle scharfkantigen Gegenstände sowie aus der Mulde herausragende Baum- und Strauchwurzeln. Vor dem Verlegen der Folie wird die Sohle der Mulde mit einem Fließ aus Geotextilien ausgelegt. Diese schützt die Folie vor Beschädigungen, z.B. durch im Untergrund noch vorhandene scharfkantige Steine.

Sie sollten die Folie möglichst an einem warmen Tag auslegen, weil sie dann geschmeidiger ist und sich so leichter verlegen lässt. Zwangsläufig bilden sich dabei Falten. Sie erleichtern sich das Verlegen, wenn Sie die Folie an vier „Ecken“ jeweils zu größeren Falten umschlagen.

Pflanzsubstrat und Nährstoffe

Nachdem Sie die Folie fest in die Mulde hineingedrückt haben, können Sie die Pflanzzonen mit Substrat anfüllen. Am Ufer ragt die Folie dazu zunächst noch einige Zentimeter aus dem Boden heraus. Da sie nach der Flutung des Teiches noch absacken kann, schneiden Sie sie erst einige Tage später etwa 1 cm über dem Boden ab und decken sie behutsam mit Steinen und Kies ab. Auf diese Weise wird der Erdkontakt zwischen Teich und Umgebung fast vollständig unterbrochen und eine „Dochtwirkung“ vermieden, die zu Wasserverlusten im Teich führen könnte.

Für die Entwicklung des Teichlebens sind breite und flach abfallende Uferseiten (Sumpf- und Flachwasserzone) von besonderer Bedeutung. Hier wächst die Mehrzahl unserer Sumpf- und Wasserpflanzen, und außerdem können so Tiere sicher in den Teich und wieder heraus gelangen.

Als Substrat verwenden Sie am besten ausschließlich Sand oder ein mageres Sand-Lehm-Gemisch, eventuell unter Verwendung des ausgehobenen Rohbodens. Keinesfalls dürfen nährstoffreiche Humuserden eingebracht werden, die Nährstoffanreicherungen im Wasser mit einer Massenentwicklung von Algen verursachen können. Abschließend wird der Uferbereich abwechslungsreich mit großen und kleinen Steinen, Kies- und Sandflächen sowie einem Beobachtungsplatz aus Trittsteinen gestaltet.

Bepflanzung und Flutung

Wasserfläche, Sumpfzone und Uferbereich bepflanzen Sie so abwechslungsreich, dass sie eine harmonische Einheit bilden. Wer erreichen möchte, dass sich im und am Teich eine vielfältige Tierwelt ansiedelt, sollte heimische Pflanzen verwenden.

Die Flutung des Teiches nehmen Sie erst nach der Bepflanzung vorsichtig von Stufe zu Stufe vor.

Zu starkes Aufwühlen des Erdreiches können Sie vermeiden, indem Sie den Wasserschlauch auf einem kleinen Holzbrett befestigen, das mit steigendem Wasserstand aufschwimmt. Alternativ hierzu kann auch ein Plastikeimer mit am Eimerboden fixiertem Wasserschlauch auf den Teichboden gestellt werden, der dann durch das Überlaufen des Wassers aus dem Eimer langsam den Teich füllt.

Text: Adalbert Niemeyer-Lüllwitz, NUA
Bilder: Niemeyer-Lüllwitz, C. Hosslin