Probleme bei der Kompostierung und Möglichkeiten der Kompostverwendung

Kompostierung ist einfacher als in vielen Fachbüchern beschrieben. Werden einige wenige Grundsätze beachtet – insbesondere gute Durchmischung und Belüftung – dürfte es im Regelfall eine problemlose Verrottung geben. Kommt es dennoch zu Problemen, helfen die Tipps in Tabelle 1 weiter.

Bodenpflege und Düngung mit Kompost

Für den naturgemäßen Anbau von Gemüse ist Kompost durch nichts zu ersetzen. Kompost aktiviert das Bodenleben, verbessert die Bodenstruktur, versorgt den Boden mit Humus und Nährstoffen und er und erhöht die Widerstandskraft der Kulturpflanzen gegen Krankheiten und Schädlinge.

Regelmäßige Kompostgaben sorgen dafür, dass der Boden dauerhaft fruchtbar bleibt. Je nach Kompostierungsverfahren, Materialzusammensetzung und Jahreszeit kann die Verrottung nach acht bis zwölf Monaten abgeschlossen sein. Wann ein Kompost nach Abschluss der Rotte zu verwenden ist, lässt sich leicht feststellen:

  • Die Temperatur des Kompostes hat sich der natürlichen Bodenwärme angepasst.
  • Der Kompost hat einen angenehmen Geruch.
  • Es sind kaum noch Bodentiere sichtbar.
  • Bei der Faustprobe (Kompostprobe in die Hand nehmen und zusammendrücken) erscheinen nur kleine Wassertröpfchen zwischen den Fingern.
Tabelle 1: Mögliche Probleme bei der Kompostierung und Lösungsvorschläge

Sinnvoll ist es, mit der Ausbringung im Garten nicht bis zur vollständigen Verrottung zu warten, denn sonst können während dieser Zeit schon Mineralstoffe durch Sickerwasser in tiefere Bodenschichten ausgespült werden. Bei Bodenuntersuchungen unter Komposthaufen werden oft hohe Konzentrationen von im Boden festgelegten Mineralstoffen festgestellt.

Grober, angerotteter Kompost kann schon als Bodenabdeckung bzw. Mulchschicht in Gemüse- und Blumenbeeten oder unter Beerensträuchern ausgebracht werden.

Enthält reifer Kompost noch grobe Bestandteile, können diese abgesiebt werden. Dann kann der Kompost dünn auf den Beeten verteilt werden.

Das kann auch schon im Herbst auf abgeernteten Beeten geschehen. Reifer Kompost wird nur dünn auf den Beeten verteilt und leicht eingeharkt – niemals untergegraben. Verteilt wird Kompost im Frühjahr (März/April) zur Düngung, zur Beschleunigung der Bodenerwärmung und vor Neueinsaat/Neubepflanzung eines Beetes. Starkzehrer, wie z.B. Tomaten, Gurken, Kürbisse, Zucchini und alle Kohlarten, benötigen ca. 2–3 l/m² und Jahr reifen Kompost. Bei Schwach- und Mittelzehrern genügen 1–2 l/m². Kompost, der nur mit Gartenabfällen aufgesetzt wurde, ist nicht so nährstoffreich wie Kompost, der mit Küchenabfällen aufgesetzt wurde. Eventuell können Starkzehrer bei Bedarf noch zusätzlich mit Pflanzenjauchen oder Hornspänen gedüngt werden.

Tabelle 2: Möglichkeiten der Kompostverwendung (Übersicht)
Text: Adalbert Niemeyer-Lüllwitz, NUA
Bilder: Breder, Ivany