Bodenpflege nach dem Vorbild der Natur: Mulchen

Nach dem Vorbild der Natur sollten Sie auch im Nutzgarten den Boden mit einer Schicht organischen Materials abdecken und ihn so schützen.

Nach dem Vorbild der Natur sollten Sie auch im Nutzgarten den Boden mit einer Schicht organischen Materials, hier Gras schnitt, abdecken und ihn so schützen.

Das Mulchen im Gemüse-, Obst- und Blumengarten widerspricht noch verbreiteten Pflegemethoden. Es setzt in besonderem Maße die Bereitschaft voraus, sich an ein neues Gartenbild zu gewöhnen. Aber es lohnt sich, denn eine solche Bedeckung des Bodens hat viele Vorteile:

  • Bodenlebewesen werden laufend mit Nahrung versorgt. Über die Aktivierung des Bodenlebens sorgen Sie für eine kontinuierliche Versorgung Ihrer Nutzpflanzen mit Nährstoffen.
  • Die Mulchschicht schützt vor zu starker Verdunstung des Wassers aus dem Boden und sorgt so für eine gleichbleibende Bodenfeuchtigkeit. In trockenen Sommern können Sie im Garten dadurch viel Wasser einsparen.
  • Temperaturextreme werden ausgeglichen. Nur im zeitigen Frühjahr, wenn im Gemüsegarten eine schnelle Bodenerwärmung gewünscht wird, sowie bei schweren Lehm- und Tonböden kann eine Mulchdecke von Nachteil sein, weil sie eine schnelle Erwärmung behindert.
  • Der Boden bleibt natürlich locker, und unerwünschte Kräuter werden durch eine dichte Mulchdecke unterdrückt.

Mögliche Nachteile und Gegenmaßnahmen

Manche „Schädlinge“ können durch eine Mulchschicht begünstigt werden. Nacktschnecken werden z.B. durch frisches Mulchmaterial angelockt und finden in der Mulchschicht Unterschlupf. Um zu verhindern, dass Schnecken angelockt werden, sollten Sie möglichst nur angetrocknetes Material zum Mulchen verwenden. Sie können aber auch Schneckenfallen einsetzen. Auch Wühlmäuse können durch eine Mulchschicht begünstigt werden. Diese Wirkung sollten Sie nicht unterschätzen, im Extremfall kann das den Gärtner dazu zwingen, auf das Mulchen zu verzichten. Vorher sollten Sie aber immer alle anderen Möglichkeiten, die Schädlinge abzuwehren, ausschöpfen. So sollten Sie zwischen Möhren nur sehr trockenes Mulchmaterial verwenden und es nur dünn ausbringen, weil Möhren sonst leicht von der Möhrenfliege befallen werden.

Bodenschutz im Winter

Besonders wichtig ist der Schutz des Bodens im Winter. Damit Böden in dieser Zeit nicht allen Witterungseinflüssen ausgesetzt sind, sollten Sie im Herbst nicht umgraben. Nach der Ernte decken Sie den Boden stattdessen etwa 5 bis 8 cm dick mit Mulchmaterial ab. Ernterückstände können an Ort und Stelle sinnvoll genutzt werden. Auch das Herbstlaub, das Sie von Wegen oder Rasenflächen entfernt haben, ist dafür geeignet. Alternativ zur Abdeckung mit Mulchmaterial können Sie den Boden im Winter auch durch die Aussaat von Gründüngungspflanzen schützen. Im Frühjahr harken Sie dann das nicht verrottete Mulchmaterial einige Tage vor der Aussaat ab, damit sich der Boden erwärmen kann.

Gehäckseltes Stroh hat sich als Abdeckung des Bodens im Erdbeeranbau bewährt.

Nachdem Sie die Beete bepflanzt haben bzw. die ausgesäten Samen gekeimt sind, sollten Sie den Boden wieder mit leicht angetrocknetem Material bedecken. Tragen Sie die Schicht dünner als im Winter auf (etwa 3 bis 5 cm) und erneuern sie regelmäßig.

Bodenschutz im Winter

Besonders wichtig ist der Schutz des Bodens im Winter. Damit Böden in dieser Zeit nicht allen Witterungseinflüssen ausgesetzt sind, sollten Sie im Herbst nicht umgraben. Nach der Ernte decken Sie den Boden stattdessen etwa 5 bis 8 cm dick mit Mulchmaterial ab. Ernterückstände können an Ort und Stelle sinnvoll genutzt werden. Auch das Herbstlaub, das Sie von Wegen oder Rasenflächen entfernt haben, ist dafür geeignet. Alternativ zur Abdeckung mit Mulchmaterial können Sie den Boden im Winter auch durch die Aussaat von Gründüngungspflanzen schützen. Im Frühjahr harken Sie dann das nicht verrottete Mulchmaterial einige Tage vor der Aussaat ab, damit sich der Boden erwärmen kann. Nachdem Sie die Beete bepflanzt haben bzw. die ausgesäten Samen gekeimt sind, sollten Sie den Boden wieder mit leicht angetrocknetem Material bedecken. Tragen Sie die Schicht dünner als im Winter auf (etwa 3 bis 5 cm) und erneuern sie regelmäßig.

Besonders wichtig ist der Schutz des Bodens im Winter. Das Herbstlaub, das Sie von Wegen oder Rasenflächen entfernt haben, ist hierfür gut geeignet.
Auch Ernterückstände wie hier vom Eissalat können an Ort und Stelle den Boden nach der Ernte als Mulchdecke schützen.

Geeignete Materialien

Viele im Garten anfallende organische Abfälle eignen sich zum Mulchen:

  • Frisches Material wie Rasenschnitt muss vor dem Mulchen leicht antrocknen und sollte eher dünn aufgetragen und dann öfter nachgestreut werden, um gegen Fäulnis vorzubeugen und zu verhindern, dass Schnecken angelockt werden. Besonders geeignet sind auch Gemüseabfälle von großblättrigen Pflanzen.
  • Gründüngungspflanzen lassen sich sehr gut als Mulchdecke verwenden: Fehlt es im Frühjahr an Material, können Sie zwischen den Reihen mit Kulturpflanzen Bienenfreund (Phacelia) oder Spinat aussäen, den Sie nach kurzer Kulturzeit direkt über dem Boden abschneiden und dann als erste Mulchschicht verwenden können. Nicht winterharte Gründüngungspflanzen frieren im Winter ab und schützen den Boden als dünne Mulchschicht. Sie können die Pflanzenreste im Frühling leicht in den Boden einarbeiten, damit sie den Bodenlebewesen als Nahrung zur Verfügung stehen.
  • Gehäckseltes Stroh hat sich als Abdeckung des Bodens im Winter und im Erdbeeranbau bewährt.
  • Rindenmulch und Gehölzhäcksel sind für die Abdeckung des Bodens im Ziergarten und von Wegen geeignet. Da bei der Zersetzung wachstumshemmende Inhaltsstoffe frei werden und außerdem dabei Stickstoff aus dem Boden verbraucht wird (siehe hierzu den Kasten „Verhältnis C:N berücksichtigen“), ist ein Einsatz von Rindenmulch auf Gemüsebeeten und unter Obstgehölzen nicht empfehlenswert.
  • Pappe und Papier eignen sich zum Mulchen stark verkrauteter Flächen. Selbst Wurzelunkräuter können Sie durch längere Abdeckung mit Pappe verdrängen.
  • Laub bildet unter Sträuchern und Hecken eine natürliche Mulchschicht.
  • Torf ist zum Mulchen ungeeignet, da er leicht austrocknet, wenn er nur oberflächlich ausgebracht wird, und aufgrund extrem niedriger pH-Werte (3 bis 4) den Boden versäuert sowie praktisch keine Nährstoffe enthält.

Verhältnis C:N berücksichtigen

Bei der Auswahl des Mulchmaterials sollten Sie auch auf das jeweilige Verhältnis von Kohlenstoff (C) zu Stickstoff (N) = C:N-Verhältnis achten. Liegt dieses Verhältnis bei über 30:1 (C:N), benötigen die Bodenlebewesen für die Zersetzungsarbeit zusätzlich Stickstoff, den sie dem Boden entnehmen. Das gilt z.B. für Holzabfälle und Stroh. Wenn Sie diese Materialien im Gemüse- und Obstanbau verwenden, müssen Sie für eine angemessene organische Stickstoffdüngung mit Hornspänen, Hornmehl, Blutmehl oder Brennnesseljauche sorgen.

Text: Adalbert Niemeyer-Lüllwitz, NUA
Bilder: Niemeyer-Lüllwitz, Fischer, Lindner
Titelbild: Shutterstock.com/Number1411