Vorsicht bei der Gartenarbeit ist geboten: es wurden bereits die ersten Igelbabys geboren, weshalb man beim Einsatz von Mährobotern und bei Gartenarbeiten allgemein vorsichtig sein sollte.
Text: Silke Laube, Private Igelhilfe Kleinenbroich
Private Igelhilfe in Kleinenbroich stößt an Grenzen
Die Private Igelhilfe Kleinenbroich ist bereits im fünften Jahr ehrenamtlich aktiv. Diese startete zunächst im Kleinen Rahmen, doch schon schnell mussten die Kapazitäten erweitert und das Angebot ausgebaut werden, da sich die Not der Igel sich rasant verschlimmert hat. Allein im Vergangenen Jahr mussten 700 Igel betreut werden.
Dieses Jahr macht den Igeln der milde Winter und der frühe Frühling sehr zu schaffen. Sie gehen später in den Winterschlaf und wachen früher auf. Milde Winter lassen sie nur in einem Dämmerschlaf verfallen, bei dem der Stoffwechsel erhöht ist und sie Nahrung über den Winter benötigen, die sie aber aufgrund des voranschreitenden Insektensterbens nicht finden. Hier können insbesondere Kleingärtnerinnen und Kleingärtner aktiv werden. Mittels gezielter Ansiedlung von Insekten über das Anlegen Totholzhaufen, Käferkeller und Blühstreifen mit heimischen Stauden.
„Für die Igelhilfe kommt erschwerend hinzu, dass bereits zum jetzigen Zeitpunkt Igelbabies geboren werden, die in Not geraten sind. Oft hat die Igelmama einen Unfall, ist nicht mehr in der Lage die Kleinsten zu versorgen oder verstirbt sogar. Somit werden die Kleinsten zu Waisen. Auf der Igelstation gibt es viele Igel, die durch Mähroboter schwer verletzt wurden und als Langzeitpatient bis zu 3 Monate verweilen müssen. Dicht gefolgt von Igeln, die in Zäunen stecken bleiben, in Lichtschächte fallen oder Kellerabgänge hinunterstürzen und sich nicht mehr selbst befreien können. Dabei verletzen sie sich oder verhungern dort schlichtweg, da sie viel zu spät entdeckt werden.
Die Igelhilfe bittet daher Gartenbesitzer, Kellerabgänge, Lichtschalter, Baugruben und offene Rohre zu sichern. Auch Teiche und Pools sind oft eine Todesfalle, wenn das rettende Ufer zu weit entfernt ist oder keine Ausstiegshilfen installiert wurden. Hier kann schnell mit einfachen Mitteln Abhilfe geschaffen werden. Die Igelhilfe berät gerne, welche Möglichkeiten es gibt. Von einer geeigneten Ufergestaltung bis hin zu Ausstiegshilfen.
Ein weiteres wichtiges Anliegen ist der verantwortungsbewusste Einsatz von Mährobotern. Bitte lassen Sie diese nur tagsüber laufen oder schaffen Sie sich Geräte mit ausreichend sensitive Sensoren an. Die Nachrüstung mit einer Apfelschürze hilft schon in den meisten Fällen, um Unfälle mit Igeln zu vermeiden. All diese Maßnahmen entlasten die Igelstationen, die durch die aktuelle Lage überlastet sind.