Wie sieht das Kleingartenwesen der Zukunft aus?

Ob zunehmende Flächenkonkurrenz in prosperierenden Ballungszentren, Pluralisierung unserer Gesellschaft oder Umweltbelastungen durch den Klimawandel – die Herausforderungen der Zukunft verlangen ökologische Verantwortung und soziales Engagement. Dafür steht das Kleingartenwesen bereits seit seiner Gründung. Zahlreiche innovative und zukunftsfähige Projekte zeigen, was Kleingärten für unsere Städte und Gemeinden leisten können.

Offen und aufgeschlossen

Das moderne Kleingartenwesen wahrt einerseits Gartentraditionen, zeichnet sich aber auch durch Offenheit und Aufgeschlossenheit aus. Eine Balance, die auch in Zukunft entscheidend sein wird. Offenheit gilt dabei zum Einen für die Kleingartenanlagen selbst. Oft sind bis zu 40 % der Kleingartenflächen öffentliches Grün, sie haben eine wichtige Funktion als Erholungs- und Naturraum und sind für alle zugänglich – ein entscheidender Mehrwert in unseren Städten, der künftig noch stärker ausgebaut werden sollte.

Zukunftsfähige Projekte

Wichtig für ein zukunftsfähiges Kleingartenwesen ist aber auch, die Offenheit gegenüber neuen, innovative Ideen und Gartenmodelle, die auf die zunehmende Flächenkonkurrenz reagieren. Hier braucht es Einfallsreichtum. Das Projekt „Gartenlabor“ in Köln zeigt beispielsweise, wie Urban-Gardening-Initiativen und Kleingartenvereine produktiv zusammenarbeiten können (siehe PDF zum Download unten). Ob Schulgärten, Lehrpfade oder Gemeinschaftsgärten – in prosperierenden Ballungszentren gilt es raumschaffende Alternativen zu finden und mit anderen städtischen Akteuren zu kooperieren. Das begünstigt künftig die noch stärkere Verzahnung des Kleingartenwesens in den Städten.

Gemeinsam stark

Offenheit braucht es schließlich auch im Vereinsleben. Ein Gespräch am Gartenzaun, gemeinsame Feste oder kollektive Arbeit für die gesamte Anlage – der Kleingartenverein ist seit jeher ein Ort der Begegnung. Als Reaktion auf Migration und Flucht wird diese integrierende Funktion in Zukunft eine noch größere Rolle Rolle spielen. Klar ist: Die über Jahrzehnte entstandenen sozialen und ökologischen Kompetenzen der Kleingärtner sind zukunftsweisend.