Eigentlich hatte der Kreisverband keine Reise zur BuGa Mannheim geplant. Umso erfreulicher war der hohe Zuspruch, den die kurzfristig angebotene Reise gefunden hat.

 

Der Kreisverband Mönchengladbach hat die Bundesgartenschau in Mannheim besucht

Eine Tour zur Bundesgartenschau nach Mannheim war gar nicht vorgesehen. Bis der neue Vorsitzende den Ehrenvorsitzenden fragte, ob dieser eine Reise rundum planen könne. Und schwupp – hatte Heinz- Josef („Juppi“) Claßen ein komplettes Programm! In Null Komma nichts waren die 48 Plätze für Bus und Hotel durch unsere Gartenfreundinnen und Gartenfreunde ausverkauft.

Am Samstag den 26. August ging es los mit dem ersten Ziel in Bad Kreuznach. Dort wurden uns einige bedeutende Bauwerke mit der dahinterstehenden Geschichte näher gebracht. Entlang der Nahe bummelten wir dann durch das Salinental zum Gradierwerk Nr. 1 und der Saline. In der Gaststätte „Brauwerk – Braun & Röth“ kehrten wir zum gemeinsamen Mittagessen ein. Als Besonderheit war unserem Planer das Servieren der Suppe in einer Bierflasche in Aussicht gestellt worden. Hat nicht geklappt. Es gab tatsächlich nicht genug „Flasche leer“. Aber demonstriert wurde uns, wie die Suppe ausgesehen hätte!

Das Hotel in Mannheim war sehr gut gewählt, direkt vis à vis dem Eingang zur BuGa. Nach Anmeldung und Pause im Hotel brachte uns der Busfahrer zu der Kleingartenanlage „Gartenfreunde Mannheim Ost 1910 e. V.“ Empfangen wurden wir zum Grill- und Buffet-Abend vom stellvertretenden Vorsitzenden des Vereines. Herr Frank Schäffler war gerade auf zwei Gehhilfen angewiesen; unser Vorsitzender war mit einer Gehhilfe unterwegs. Die Begrüßungsreden dieser „Krücken-Gärtner“ ließ manchen schmunzeln. Herr Helmut Losert, Vorsitzender des Bezirksverbands, der die Verbindung zustande gebracht hatte, sprach über die Besonderheiten der Mannheimer Kleingärten. Verwundert hörten wir, dass es in Mannheim mehr als 20.000 Kleingärten gibt, verteilt auf 26 Anlagen und diese Anlage allein 740 Einzel-Parzellen hat, die von einem Vorstand verwaltet und betreut werden. Im Vergleich dazu hat Mönchengladbach insgesamt 2.800 Parzellen in 52 Anlagen. Festzustellen war allerdings, dass die heimischen Probleme auch Mannheimer Probleme sind.

Der Heimweg im Dunklen durch diese große Anlage gestaltete sich dann doch schwierig, da wir uns an irgendeiner Ecke verlaufen hatten. Alles kehrt Marsch und zurück, hier waren wir doch gar nicht. Wo ist denn bloß Netto, wurde ein später heimkehrender Bürger befragt. „Netto hat zu“, war die freundliche Antwort. Ja, ja, das stimmte, aber der Bus war geparkt auf dem Netto-Parkplatz. Und so kamen wir kurz vor Morgengrauen doch noch im Hotel ins Bett.

Der zweite Tag war für den esuch der BuGa eingeplant. Schlechtes Wetter war angesagt. Gut war es bis 15 Uhr und das wurde ausgenutzt. Der Chef saß im Rollstuhl, den man gegen Pfand am Eingang leihen konnte. Diese BuGa war, nach 1907 und 1975, die dritte Gartenschau für Mannheim. Drei Führer durchstreiften mit uns den alten Teil der BuGa, der wunderschön mit zahlreichen Blumen und z. B. mit seltenen Baumexemplaren aus aller Welt angelegt war. Sie erläuterten Aufbau, Geschichte und auch die Konzeption des neues Teils der BuGa, der sich auf der anderen Seite des Neckars befand und auf altem Militärgelände aufgebaut war. Individuell ging es mit der Seilbahn über den Fluss zu neuen Ufern. Rollstuhlfahrern wurde sehr freundlich und schnell in bzw. aus der Gondel geholfen. Von oben sah man eine große Kleingartenanlage mit mehr oder weniger hübschen Lauben. Teilweise waren sogar Solarelemente zur Stromerzeugung darauf verbaut. Das Schieben des Rollstuhls über mehr als vier Stunden war nicht ganz Ohne. Respekt vor den Pflegekräften für Rollstuhlfahrer!

Abends war das Drehrestaurant „Skyline“ gebucht hoch oben im Fernsehturm. Zwei Menüs zur Auswahl wurden angerichtet. Und wie das in Drehrestaurants ist, kam pro Stunde einmal die Küche und einmal die Toilette am Sitzplatz vorbei. Es hat allen nicht nur geschmeckt, sondern auch viel Freude gemacht, zur untergehenden Sonne Mannheim, die BuGa, die Flüsse – den Rhein und den Neckar – zu betrachten. Irritierend wurde von Einigen unter uns von oben festgestellt, dass immer zwei größere Enten oder Schwäne von den Rändern des Neckar zur Flussmitte aufeinander zuschwammen und dann flugs wieder jedes Tier an sein Ufer: „die müssen bestimmt die Brut dort versorgen“. Tatsächlich handelte es sich aber um die Schatten der BuGa-Seilbahn, was beim Erkennen für großes Gelächter sorgte. Der Weg zum Hotel verlief diesmal problemlos…

Nach dem Frühstück hieß es auschecken und bereitmachen zur Stadtrundfahrt. Der örtliche Reiseführer wusste vieles über die Stadt zu berichten und führte uns sogar bis in die Stadt Ludwigshafen. Vergleichbar dazu ist das Verhältnis zwischen Köln und Düsseldorf. Für die Mitfahrer war alles sehr interessant, der Busfahrer hatte wohl weniger Spaß, musste er durch engste Gassen vor- und rückwärts fahren.

Letzter Punkt in Mannheim war das Mittagessen im „Eichbaum Brauhaus“, Eichbaum – die Biermarke Mannheims. Aus sieben Gerichten konnte man auswählen, z. B. schwäbische Maultaschen, bayrisches Biergulasch, Allgäuer Käsespätzle und Wurstsalat. Ausgesprochen lecker war es, auch wenn einige wenige meinten, im Salat sei Sand gewesen. Wie das?

Während der Rückreise war es still im Bus. Am Ziel in Mönchengladbach verabschiedeten sich alle voneinander mit dem Wissen und der Aussage, dass es eine tolle Tour war. Vielen Dank – für die tolle Organisation und die Gelegenheit, mitfahren zu dürfen.

Text: Waltraud Reichartz
Fotos: Hans-Peter Reichartz

Bad Kreuznach, durch das Salinental zum Gradierwerk 1 und dort in der Gaststätte Brauwerk ein gemeinsames Mittagessen.

Die fachkundigen Führerinnen und Führer habe es verstanden, die Idee und die Grundzüge der Planung zur Bundesgartenschau zu vermitteln.