Regelmäßig treffen sich die beiden Landesverbände aus dem Rheinland sowie aus Westfalen und Lippe mit den Sprecherinnen und Sprechern der Fraktionen im Umweltausschuss, um die aktuellen Entwicklungen und Tendenzen im Kleingartenwesen kritisch zu erörtern.
Erneute Politische Gespräche mit Vertretern des Landtags
Möglichst einmal jährlich treffen sich die Vorsitzenden der kleingärtnerischen Landesverbände mit Vertretern der Landespolitik, zumeist den Sprechern der jeweiligen Fraktionen im Umweltausschuss sowie anderen interessierten Fraktionsangehörigen, um über die aktuellen Entwicklungen und Sorgen im Kleingartenwesen zu sprechen. Nach einer Landtagswahl sind solche Gespräche besonders wichtig und intensiv, wechseln doch zum Teil die Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner und auch die jeweiligen Koalitionen.
Die Landesverbände einigen sich im Vorfeld zumeist auf Themen, die ihnen besonders wichtig oder kritisch erscheinen und die es deshalb insbesondere zu besprechen gibt. In diesem Jahr waren dies die Fragestellung, ob die Teilnahme an den Bildungsangeboten der beiden Landesverbände ggf. auch als Bildungsurlaub anerkannt werden können sowie die Initiative „Urbane Kleingärten neu denken“, die an verschiedenen Stellen ein Bild der Kleingärten zeichnet, welches – aus Sicht der Vorsitzenden – nicht der realen Situation entspricht und welches daher nicht unwidersprochen bleiben sollte.
Hinsichtlich der Fragestellung, ob die Weiterbildungsmöglichkeiten für Funktionsträger und das damit verbundene ehrenamtliche Engagement als Bildungsurlaub anerkannt werden könnten, sagten die politischen Vertreter ihre Unterstützung zu. Aber auch die Verbände müssen hier noch selber tätig werden, in dem sie sich als Veranstalter sowie die einzelnen Bildungsangebote anerkennen lassen. Dies ist insbesondere für den Landesverband Westfalen und Lippe interessant, da diese Teile ihrer Fachberaterausbildung an üblichen Arbeitstagen (Werktagen) anbieten und die Teilnehmenden hierfür Urlaub nehmen müssen. Der Landesverband Rheinland wird sich jedoch seinerseits ebenfalls mit dem Thema beschäftigen.
Kleingärten entsprechen „immer weniger den heutigen Bedürfnissen“, „erscheinen „nicht mehr zeitgemäß“ und sind „nicht selten einer geschlossenen Gemeinschaft vorbehalten“. Diese und weitere, aus Sicht der Landesverbände überholten oder stark überzeichneten Stereotypen, finden Erwähnung in der Broschüre „Urbane Kleingärten neu denken“, die vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung initiiert worden ist. Eine Beteiligung der beiden Landesverbände hat es hierbei nicht gegeben, was im Gespräch mit der Politik sowie bereits in einem persönlichen Gespräch mit Ministerin Ina Scharrenbach, kritisiert wurde. Nur unzureichend Erwähnung fanden in dem Konzept hingegen die Leistungen der Gartenfreundinnen und Gartenfreunde für das soziale Miteinander und der Integration, der Pflege des öffentlichen Grüns (denn als Solches sind die Kleingärten baurechtlich eingeordnet und stehen daher auch der Öffentlichkeit tagsüber zur Nutzung zur Verfügung) sowie der arten- und strukturreichen Kleingartenanlagen für die Ökologie, das Kleinklima und der Erholung. Sowohl im Gespräch mit der Ministerin als auch im Landtag wurde anerkannt, dass eine Beteiligung der Verbände versäumt wurde und deren Stellungnahmen zu den einzelnen Punkten erwünscht sei. Diese sollen möglichst in das Papier Eingang finden, damit ein objektives Bild der Ist-Situation dargestellt wird.