Mehr Zuschauer als erwartet und ein buntes Treiben auf der Aktionsfläche machten den Tag des Gartens und die zugleich stattfindende Jubiläumsfeier der beiden Landesverbände zu einer kurzweiligen Veranstaltung!

Rückblick auf den Tag des Gartens in Mönchengladbach

Bereits am Vortag des „Tag des Gartens“ reiste das Präsidium des BDG zu seiner Sitzung in Mönchengladbach an nutzte hierbei die Gelegenheit, den Bunten Garten im Rahmen einer Führung näher kennenzulernen. Die öffentliche Grünfläche im Herzen der Stadt Mönchengladbach, unweit des Hauptbahnhofs und der Innenstadt, erstreckt sich auf einer Fläche von rund 30 Hektar von Mönchengladbach aus in nördliche Richtung über den Hauptfriedhof und den Nordwald bis an die Stadtgrenze zu Viersen.

Die aus einem ehemaligen Friedhofsgelände und dem dorthin verlagerten Botanischen Garten Anfang des 20. Jahrhunderts weiterentwickelte Grünfläche weist auch heute noch zahlreiche historischen Strukturen auf und nimmt den Besucher mit auf eine Zeitreise durch die Gartengestaltung der vergangenen Jahrzehnte. Ergänzt wird die ansprechende Gestaltung durch eine vielfältige Pflanzensammlung, insbesondere im Bereich des Botanischen Gartens, sowie das Veranstaltungshaus „Kaiser-Friedrich-Halle“, die in den Jahren 1902 – 1903 gebaut wurde.

Am Abend nahm das Präsidium die Gelegenheit wahr, die leider nur noch vereinzelt vorhandenen historischen Strukturen der über 1.000 Jahre alten Stadt Mönchengladbach im Rahmen einer Führung („Zwischen Historie und Moderne“) zu erleben.

Pünktlich um 10.00 Uhr wurde der Tag des Gartens durch die beiden Vorsitzenden der Landesverbände, Rolf Rosendahl (für den Landesverband Westfalen und Lippe) und Michael Franssen, bei bestem Wetter eröffnet.

Nach einer Videobotschaft des Schirmherrn der Veranstaltung, den Ministerpräsidenten des Landes NRW Hendrik Wüst, begrüßten der BDG-Präsident Dirk Sielmann sowie Josephine Gauselmann, Bürgermeisterin der Stadt Mönchengladbach, die zahlreichen Gäste. Sie machten in ihren Grußworten deutlich, welche Bedeutung das Kleingartenwesen sowohl für die Ökologe und den Klimaschutz als auch für das soziale Miteinander haben.

Dirk Sielmann betonte in seiner Rede den Nutzen der Kleingärten für die Städte und Kommunen. Gartenfreundinnen und Gartenfreunde stellen den Bürgerinnen und Bürgern öffentliches Grün zur Verfügung, welches sie liebevoll und für die Kommunen kostenlos pflegen. Darüber hinaus sind die Kleingärten wichtige Klimaregulatoren für das Nahfeld. Nachgewiesenermaßen können Kleingartenanlagen ihre Umgebung um bis zu 5 °C abkühlen, filtern die Luft, produzieren Sauerstoff, nehmen Regenwasser auf und führen dies – zumindest zum Teil – dem Grundwasser zu oder nutzen es zur Bewässerung der Kulturen, sie sind wertvolle Orte der Biodiversität und wichtig für die heimische Fauna und Flora.

Josephine Gauselmann würdigte in ihrem Grußwort die Bedeutung des Kleingartenwesens für die sozialen Strukturen im Quartier sowie für die Integration. Fast an keinem anderen Ort kommen so viele Kulturen auf freiwilliger Basis zusammen und pflegen einen intensiven Austausch miteinander. Dies ist die Basis einer erfolgreichen Integration,  für das soziale Miteinander unverzichtbar und ein Beitrag an und für die Gesellschaft, der sonst nur mit dem Einsatz vieler Ressourcen durch die Kommune erbracht werden könnte.

„Unsere Landesverbände vertreten insgesamt mehr als 150.000 Kleingärtnerinnen und Kleingärtner in NRW, die in mehr als 1.500 Vereinen organisiert sind. Kleingärten sind mehr sind als eine grüne Oase für die jeweiligen Pächterinnen und Pächter. Vielmehr sind Sie Orte der Biodiversität und Nachhaltigkeit, der Integration und des Miteinanders. Sie sind wertvolle innerstädtische Orte der Luftreinhaltung, wichtig für die Kleinklimabildung und Kaltluftentstehungsgebiete, Rückzugsorte für Tiere und Pflanzen sowie wichtige unversiegelte Orte, die der Grundwasserbildung dienen“, so die beiden Landesverbandsvorsitzenden. Als bleibende Erinnerung an die Veranstaltung haben die beiden Landesverbände einen Baum für den Bunten Garten gestiftet. Ein Rotahorn der Sorte ‘Red Sunset‘ (Acer rubrum ‘Red Sunset‘) wird auch zukünftig an den „Tag des Gartens“ und das Jubiläum der Landesverbände erinnern und die Besucher des Parks mit seinem aparten Wuchs und seiner tollen Herbstfärbung erfreuen.

Über den ganzen Tag verteilt besuchten annähernd 1.000 Menschen – mal kurz, teilweise über mehrere Stunden – die Feier zum Tag des Gartens. Für die Unterhaltung sorgten, neben Musikern der privaten Musikschule „Music Today“ aus Mönchengladbach, unter anderem ein Pianist, ein Clown, ein Zauberer sowie Jünter und Kalli, Maskottchen der Borussia aus Mönchengladbach sowie der Landesgartenschau aus Kamp-Lintfort. Eine Hüpfburg, Specksteinschleifen sowie die Möglichkeit, sich Glitzer-Tattoos auf die Haut malen zu lassen, begeisterten die Kinder, so dass sich die Erwachsenen Zeit nehmen konnten, das Programm bei einem kühlen oder warmen Getränk zu verfolgen.

Ergänzt wurde die Veranstaltung durch den „grünen Markt der Möglichkeiten“, auf dem sich Partner des organisierten Kleingartenwesens – von den Profigärtnern bis hin zu „Urban Gardenern“ und stark ökologisch orientierten Gruppierungen – präsentieren und ihre Ideen und Konzepte vorstellen konnten. „Es ist uns offenbar gelungen, eine gute Mischung aus Information, Unterhaltung und einem angenehmen Ambiente bereitzustellen, sonst hätten nicht so viele Besucher die Veranstaltung zum Teil über mehrere Stunden verfolgt“, resümierten Rolf Rosendahl und Michael Franssen.