Vogelschutz im Garten – Nisthilfen für Singvögel
Singvögel sind gern gesehene Gäste im Garten. Ein Meisenpaar kann im Jahr bei zweimaliger Brut eine Menge von bis zu 75 kg Insekten (mit Larven und Eiern) vertilgen bzw. an seine Jungen verfüttern! Vogelschutz im Garten ist also ein wirksamer Beitrag zum vorbeugenden Pflanzenschutz.
Garten als Lebensraum für Singvögel
Wirksamer Vogelschutz beginnt mit einer naturnahen Gestaltung des Gartens! Je vielfältiger ein Garten gestaltet und bepflanzt ist, desto mehr Vogelarten finden hier Unterschlupf, Nahrung und Nistmöglichkeiten. Singvogelarten wie Rotkehlchen, Heckenbraunelle oder Gelbspötter nisten als Freibrüter gerne in dichten Hecken und Gebüschen. Als Vogelschutzgehölze besonders geeignet sind Schlehe, Weißdorn und Wildrosen. Auch Reisig- und Totholzhaufen sind beliebte Nistplätze.
An Sträuchern und Bäumen können Nisttaschen und Nistquirle für Freibrüter angebracht werden. Beim Nistquirl werden längere Zweige von Weißdorn, Johannisbeeren und Wildrosen gebündelt im Bodenbereich um den Baum gebunden. Für Nisttaschen eignen sich besonders Fichten- und Kiefernzweige. Etwa zehn Zweige werden in ungefähr 2 Metern Höhe mit Draht um den Baum gebunden.
Singvögel ernähren sich nicht nur von Insekten. Zur Nahrungsgrundlage vieler Arten gehören auch Früchte und Körner. Das Samenangebot einer Wiese lockt viele Körnerfresser wie Kernbeißer, Girlitz, Buch- oder Grünfink in den Garten. Die Samenstände der Stauden sollten möglichst erst im Frühling entfernt werden, da sie den kargen Winterspeisezettel der Singvögel bereichern. Dazu tragen auch beerentragende Wildgehölze wie Eberesche, Kornelkirsche, Sanddorn oder Wildrosen bei.
Denken Sie auch an den Wasserbedarf der Vögel: Jeder naturnah angelegte Gartenteich ist ein beliebter Vogeltreffpunkt. Wo dafür der Platz fehlt, genügt auch schon eine kleine Vogeltränke.
Nistkästen für Höhlenbrüter
Durch Beseitigung alter Bäume und moderne Architektur ist das Angebot an Nistgelegenheiten für höhlenbrütende Vogelarten in den letzten Jahren immer geringer geworden. Nistkästen im Garten können dazu beitragen, die Wohnungsnot zu lindern.
Die Ansprüche der Vogelarten an Kastengröße und Flugloch sind zum Teil sehr verschieden. Wenn die Gartengröße es zulässt, sollten im Interesse der Vielfalt möglichst viele verschiedene Kästen angeboten werden. Dabei kann man auf im Handel angebotene Kästen aus Holzbeton oder Holz zurückgreifen, aber auch Nistkästen im Eigenbau herstellen.
Blaumeisen gehören zu den Höhlenbrütern. Da natürliche Nistmöglichkeiten immer seltener werden, sind sie für einen Nistkasten im Garten dankbar.
Beim Bau von Nistkästen sind die folgenden Hinweise zu beachten:
- Das verwendete Holz muss gut getrocknet, ungehobelt und mindestens 20 mm stark sein. Bewährt haben sich Bretter aus Nadelholz.
- Durch Anstrich mit einem biologischen Holzschutzmittel kann die Lebensdauer erhöht werden.
- Die Bretter werden nach den in der Tabelle angegebenen Größen zugeschnitten, dünn mit Holzleim bestrichen und mit Nägeln zusammengesetzt. Der Zusammenbau erfolgt in der Reihenfolge: Rückwand (D), Seitenteile (B), Boden (E), Dach (A). Damit Niederschlagswasser besser abgehalten wird, sollte das in der Vorderwand eingebrachte Einflugloch nach innen leicht ansteigen und der Boden etwas höher liegen als Rückenwand und Seitenteile. Zusätzlich wird zum Schutz vor Spechten ein dünnes Blech um das Einflugloch herum angebracht. Für die jährliche Reinigung müssen Nistkästen zugänglich sein. Vorderseite oder Dach werden deshalb so angebracht, dass sie abgeklappt bzw. herausgenommen, aber auch gut wieder zugeklappt bzw. eingesetzt werden können.
- Die Aufhängleiste (F) wird mit Hilfe von Holzschrauben fest angeschraubt. Für die Befestigung am Baum verwenden Sie am besten nichtrostende Nägel oder Schrauben aus Aluminium. Die Aufhängung erfolgt in 2 bis 4 m Höhe auf der Ost- oder Südseite eines Baumes.
- Nistkästen müssen so aufgehängt werden, dass sie keinen extremen Witterungseinflüssen, wie starkem Wind, Schlagregen und voller Sonnenstrahlung, ausgesetzt sind.