Hügelbeete: Hohe Erträge dank warmer „Füße“
Wer einen Komposthaufen mit Kürbis bepflanzt, der kann später wahre Prachtexemplare ernten, denn der nährstoffreiche, lockere und warme Boden sorgt für optimale Wachstumsbedingungen und somit für hohe Erträge. Mit Hügelbeeten lassen sich ähnliche Ergebnisse erzielen und zugleich Abfallprobleme im Garten lösen.
Ein Hügelbeet wird angelegt
Zunächst wird eine etwa 150 cm breite, spatentiefe Mulde in Nord-Süd-Richtung ausgehoben. Dann werden nacheinander verschiedene Schichten organischen Materials ca. 15–20 cm dick eingebracht (siehe Skizze).
Aufbau eines Hügelbeetes und Pflanzplan für das erste Kulturjahr, in dem vor allem starkzehrende Gemüsearten berücksichtigt werden.
Beginnen Sie dabei mit einem Kern aus holzigen Abfällen, dieser sorgt später für eine gute Durchlüftung des Hügels. Dieser Holzkern wird am besten mit umgedrehten Grassoden oder Pappe abgedeckt.
Es folgt eine dicke Schicht aus Laub und anderen groben pflanzlichen Abfällen aus Küche und Garten. Die obere Schicht besteht aus Gartenerde, der etwas reifer Kompost beigemischt wird. Wichtig: Die Regen- und Gießmulde in der Mitte nicht vergessen!
Die beste Zeit für das Anlegen eines Hügelbeetes ist der Spätherbst, wenn die letzten Gartenarbeiten abgeschlossen sind. Jetzt steht genügend organisches Material wie Heckenschnitt, Falllaub und Grünabfälle für den Aufbau zur Verfügung.
Vorteile von Hügelbeeten
Bei diesem Hügelbeet wurde Mangold mit Kohlrabi kombiniert. Gut zu sehen ist der über der Gießrinne angebrachte Bewässerungsschlauch, der bei Trockenheit die Wasserversorgung sicherstellt.
Hügelbeete helfen, Abfallprobleme im Garten zu lösen: Besonders das sonst schwer zu verwertende, holzige Material kann im Laufe des Jahres gesammelt und zum Anlegen eines Hügelbeetes verwendet werden.
Durch die fortlaufenden Verrottungsprozesse des organischen Materials wird eine stetige Humus- und Nährstoffversorgung der auf dem Hügelbeet wachsenden Pflanzen gesichert. Somit können ohne zusätzliche Düngung hohe Erträge erzielt werden.
Bei den Verrottungsprozessen im Hügel entsteht Wärme. Hügelbeete können deshalb schon recht früh und besonders gut mit wärmeliebenden Gemüsearten wie Tomaten, Zucchini und Gurken bepflanzt werden. Die vergrößerte Anbaufläche macht Hügelbeete gerade für kleine Gärten interessant. Nach Abschluss der Verrottung (ca. drei bis vier Jahre nach der Aufschichtung) bleibt eine dicke, fruchtbare Humusschicht zurück. Dieser Boden kann zur Verbesserung schlechter Gartenböden verwendet werden. Ein weiterer Vorteil: Durch Hügelbeetkultur können auch an unfruchtbaren Standorten gute Ernten erzielt werden.
Die Nachteile
Wegen der großen Oberfläche können Hügelbeete in regenarmen Sommern leicht austrocknen. Deshalb sind eine schützende Mulchdecke sowie eine zusätzliche Bewässerung wichtig.
An manchen Standorten können Wühlmäuse, die den lockeren Hügel gerne als Unterschlupf nutzen, Ärger bereiten. Zur Wühlmausabwehr können vor dem Anlegen des Hügelbeetes die Boden- und Randbereiche mit Kaninchendraht ausgelegt werden.
Um die Bearbeitung eines Hügelbeetes zu erleichtern, werden hochwachsende Pflanzen in die Beetmitte, niedrig wachsende Pflanzen an den Beetrand gepflanzt.
Vielfältige Nutzung
Da im ersten Jahr durch Verrottungsprozesse besonders viel Wärme entsteht und besonders viele Nährstoffe freigesetzt werden, sollten Sie zunächst anspruchsvolle Kulturen mit hohem Nährstoffbedarf wie Zucchini, Gurken, Tomaten, Mais und Kohl anbauen. Im zweiten und dritten Jahr folgen Kulturen mit geringeren Ansprüchen, als Beispiele seien hier Salate, Buschbohnen, Erbsen, Möhren, Spinat, Rettich und Chinakohl genannt.
Nach dieser Zeit wird das Hügelbeet langsam zusammengefallen sein. Im vierten Jahr können Kartoffeln oder Erdbeeren angebaut werden. Zur Vorbeugung gegen Krankheiten und „Schädlinge“ empfiehlt sich eine Bepflanzung mit Mischkulturen.
Die Vorteile auf einen Blick
- Die Anbaufläche wird um ca. 15 % vergrößert
- Besseres Wachstum durch günstigen Lichteinfall bei Anlage in Nord-Süd-Richtung
- Verlängerung der Vegetationszeit (frühere Bestellung), da sich der Boden durch die Verrottung der organischen Substanz schneller erwärmt
- Einfache und ökologisch sinnvolle Möglichkeit, organisches, zum Teil langsam verrottendes Material wie Baum- und Heckenschnitt zu verwerten
Quelle: www.lwg.bayern.de